Schmerzen im Beckenbodenbereich führen zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität. Therapiemöglichkeiten der Physikalischen Medizin bei Mann und Frau schaffen Abhilfe.

Die Beckenbodenmuskulatur hat sowohl bei Männern als auch bei Frauen eine wesentliche Funktion zur Sicherung der Harn- und Stuhlkontinenz. Die Muskulatur soll kräftig ausgebildet sein, um die Eingeweidelast gut tragen zu können.
Sie spielt eine wichtige Rolle als orgastische Manschette und ist für den Erhalt der Erektion und die Ejakulation des Mannes notwendig.

Eingeschränkte Lebensqualität

Schmerzen im Beckenbodenbereich führen sowohl zu einer deutlichen Einschränkung des täglichen Lebens wie auch des Intimlebens. Patienten mit Schmerzen versuchen diese zu vermeiden, was zu einer häufigen Belastung der Paarbeziehung führt und zu einer sozialen Isolation.
Die Unmöglichkeit langen Sitzens, Einschränkungen der Freizeitaktivitäten und das oftmalige Aufsuchen der Toilette führen Patienten mit chronischen Beckenbodenschmerzen zum Arzt.

Der Abklärungsweg ist oft lang und führt die Patienten zu den verschiedensten Fachrichtungen, wobei der Ausschluss anderer organischer Ursachen vor Zuweisung zur Physikalischen Medizin von großem Vorteil ist. Die Zuweisungsdiagnosen zur Physikalischen Medizin und Rehabilitation lauten zumeist OAPV (Overactive Pelvic Floor), CPP (Chronic Pelvic Pain), Prostatadynie, Dyspareunia und viele andere. Mehr als 30 Diagnosen sind damit assoziierbar.

Der Weg aus dem Schmerz

Das ausführliche therapeutische Gespräch, mit ausreichend Zeit, schmerzverstärkende und schmerzmodulierende Mechanismen zu identifizieren, hilft, das Vertrauen zwischen Patienten und Arzt zu stärken. Es ist die Basis, diese Patienten aus ihrer Schmerzspirale langsam herausführen zu können.
Zentrales Therapiemodul der Physikalischen Medizin stellt das Biofeedback dar, da die Patienten visuell die Funktion der Beckenbodenmuskulatur wahrnehmen können wie auch lernen, die häufig sehr großen Verspannungen der Muskulatur wahrzunehmen und zu reduzieren.