INTOLERANZ/ALLERGIE

Ca. 4% der Weltbevölkerung haben tatsächliche Nahrungsmittelallergien, die häufigsten Formen sind Milch-, Hühner- und Fischeiweißallergien sowie auf Sojaprodukte. Bei Erwachsenen sind häufiger Getreide, Fisch, Nüsse sowie Gewürze Auslöser. Am wichtigsten sind jedoch Kreuzallergien und ¾ aller Birkenpollenallergiker reagieren auch allergisch auf Lebensmittel wie z.B. Äpfel.

Bei Allergie genügt schon eine geringe Menge, sodass innerhalb von wenigen Minuten Beschwerden auftreten. Bei einer Intoleranz kann dies erst nach einer halben Stunde oder einigen Stunden auftreten. Intoleranzen treten oft durch ein Überangebot der betroffenen Substanzen in den Nahrungsmitteln auf (Fertigprodukte). Oft ist eine fachärztliche Beratung und gegebenenfalls Austestung in Laboren notwendig. Primär ist jedoch ein Tagebuch sinnvoll, in dem für ca. 1 Woche Symptome und Nahrungsmittel notiert werden, um eine entsprechende Basis für das ärztliche Gespräch und Zuweisung zur Austestung zu haben.

Folgende Nahrungsmittelintoleranzen treten häufig mit den angeführten Symptomen auf:

Laktose

Laktoseintoleranz ist im asiatischen Bereich viel häufiger (90%) anzutreffen als im europäischen Raum (ca. 15%). Aufgrund eines Mangels des Enzyms Laktase kann Milchzucker im Darm nicht in Glukose und Galaktose gespalten werden, sondern wird zu Milchsäure und Gasen abgebaut, die den typischen Blähbauch und Schmerzen oder sogar Durchfall machen. Die individuelle Verträglichkeit der Laktose, die unterhalb der Beschwerdegrenze liegt, kann individuell ausgetestet werden.

Fruktose

Fruchtzucker (Fruktose) wird ebenso bei ca. 15% der Österreicher nicht vertragen. Dabei liegt die Störung eines Transportenzyms (Glut-5) vor. Auch hier kommt es im Dickdarm durch Bakterienverstoffwechselung zu Blähungen und Bauchschmerzen sowie gegebenenfalls zu Durchfall. ACHTUNG: in vielen Fertigprodukten (Fruchtjoghurts!) wird viel Fruktose verwendet, die den Darm überfordert. Viel seltener tritt die „angeborene Fruktoseintoleranz“ auf.

Sorbit

Der Zuckeralkohol Sorbit findet sich oft in Kaugummis und Softdrinks, auch dieser kann zu Intoleranzen genauso wie Haushaltszucker (Saccharose) führen. Symptome sind ebenso Blähbauch und Durchfälle.

Histamin

Überwiegend Frauen leiden unter einer Histaminintoleranz, jedoch betrifft es nur 1% der Bevölkerung. Fehlt das Enzym Diaminoxidase (Dao) kann es zu Kopfschmerzen, Durchfall, Blähungen, im schlimmsten Fall auch zu Atembeschwerden und Juckreiz sowie Schlafstörungen kommen. Neben Hartkäse, Rotwein, Fisch findet sich Histamin auch in Wurst. In den Apotheken werden daher bereits unterstützende Medikamente, die den Histaminabbau fördern, angeboten, die prophylaktisch eingenommen werden können und das Symptom lindern helfen.

Gluten

Leidet man unter Zöliakie, einer Glutenunverträglichkeit, kommt es zu Entzündungen im Dünndarm. Hier ist konsequent eine glutenfreie Ernährung notwendig.